Freitag, 19. November 2010

Kapitel 1 Homöopathie - eine Irrlehre?

Autor: Roman Stadtmüller

 Seit 200 Jahren wird die Homöopathie erfolgreich praktiziert und doch wird sie von Kritikern immer wieder als Irrlehre ohne medizinischen Nutzen angezweifelt. Was stimmt und was nicht?

Seit der Einführung der Homöopathie durch Samuel Hahnemann (1755-1843) vor ca. 200 Jahren steht dieses alternative Heilverfahren bei der etablierten Medizin in der Kritik. Trotz vieler positiver Berichte über Heilungen mit homöopathischen Arzneien, spricht man der Homöopathie jede Wissenschaftlichkeit ab und damit in Verbindung stehend auch die heilende Wirksamkeit. Woher kommt diese Ablehnung durch die etablierte Medizin, was sind die Gründe dafür?

Will man diese Fragen beantworten, kommt man nicht um die Feststellung herum, dass die Homöopathie im Laufe der Zeit zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für die Pharmaindustrie geworden ist. Dieser Erfolg dokumentiert sich vor allem darin, dass sich immer mehr bekannte Krankenhäuser zur Aufnahme einer homöopathischen Abteilung entschließen und damit ihr Therapieangebot um eine alternative Heilmethode erweitern. (Beispiele: Homöopathie in Krankenhäusern)

Ist es also nur Konkurrenzdenken, das zur Ablehnung führt? Das wäre zu einfach. Es werden eine ganze Reihe von Gründen angeführt, die nach Ansicht der Kritiker gegen die Homöopathie sprechen. Im einzelnen sind dies:

  • alles, was mit der Ähnlichkeitsregel Hahnemanns zu tun hat und damit im Zusammenhang stehend die Auswahl der eingesetzten Mittel, die durch einen besonderen Bearbeitungsprozess zu Heilmitteln werden,
  • das überaus hohe Verdünnen der Wirkstoff-Lösungen über die Avogadro-Konstante hinaus, so weit, dass nach Ansicht der Kritiker praktisch nichts mehr übrig bleibt, was wirken könnte,
  • das so genannte Gedächtnis von Wasser, das es nach Ansicht der Kritiker überhaupt nicht gibt,
  • wenn in manchen Fällen eine medizinische Wirkung nachweisbar sei, sei diese auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen.

Kapitel 2 Unterschiedliche Denkweisen

Will man sich mit diesen Kritikpunkten näher beschäftigen, muss man zuerst die unterschiedlichen Denkweisen zwischen der konventionellen Medizin und der Homöopathie zur Kenntnis nehmen. Ein Medikament der Pharmaindustrie entsteht innerhalb eines langwierigen Auswahlprozesses. Der erste Schritt besteht in der Auswahl eines geeigneten Wirkstoffes, dessen heilsame Wirkung gegenüber einer oder mehrerer Krankheiten erkannt ist. Nachdem die Wirkstoff-Auswahl getroffen ist, wird anschließend die Wirkstoff-Konzentration und die Einnahme-Dosis festgelegt. Klinische Studien schließen sich an und bei ihrem erfolgreichem Verlauf erhält das Medikament die Zulassung durch die zuständige Behörde.

Es sind also im wesentlichen vier Schritte zur Kreation eines neuen Medikamentes:
  1. Die Auswahl des geeigneten Wirkstoffes
  2. Die Festlegung der Wirkstoff-Konzentration
  3. Die Empfehlung der Dosierung
  4. Die Feststellung und Bekanntgabe eventueller Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten

Auf dieser Basis beruhen alle Medikamente; sie ist für jedermann einleuchtend und damit steht ihre wissenschaftliche Grundlage innerhalb der Pharmazie außer Frage.

Die Kritiker der Homöopathie legen die genannten Grundlagen, auf denen Medikamente beruhen, auch für die Beurteilung homöopathischer Arzneien zugrunde. Demnach kann eine Arznei nur wirken, wenn sie auf dem für die Behandlung einer bestimmten Erkrankung als richtig erkannten Wirkstoff beruht und dieser Wirkstoff in einer bestimmten Konzentration und Menge verabreicht wird.

Legt man die vier genannten Punkte auch für Homöopathika an, so wird sehr schnell deutlich, dass diese ganz und gar nicht den üblichen Kriterien entsprechen. Damit wird die ablehnende Haltung gegenüber den Homöopathika begründet, obwohl doch immer wieder positive Heilungsberichte von ihren Anwendern vorgetragen werden. Als «Ausweg» dieser Erklärungsnot hat man sich sowohl bei vielen Befürwortern der Homöopathie (nicht bei den Homöopathen selbst!) als auch bei ihren Gegnern auf den Placebo-Effekt geeinigt. Das bedeutet, dass die Homöopathie insgesamt als Musterbeispiel für den Placebo-Effekt angesehen wird.

Problematisch an der Einstufung der Homöopathie als Placebo- und damit als «Scheinmedikament» ist die Darlegung mancher Beispiele, die aufzeigen, was man mit Placebos alles erreichen kann. Darunter sind Beispiele ernsthafter Erkrankungen, die mit Placebos geheilt worden sein sollen.
Kritiker der Homöopathie meinen sogar: «Homöopathen sind Meister darin, Placebo-Effekte zu maximieren.»
Doch ich behaupte: Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag, Homöopathika sind keine Placebos. Ganz im Gegenteil: Homöopathika sind wissenschaftlicher als das so mancher Kritiker wahr haben will. Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied zu Medikamenten der Schulmedizin: Die Wirkung homöopathischer Arzneien beruht nicht nur wie die Medikamente auf einer pharmakologischen Basis, sondern auch auf einer physikalischen. Das ist der Unterschied in der Denkweise.
Man kann es auch so ausdrücken: Die Homöopathie kombiniert das pharmakologische Wirkstoffprinzip mit dem physikalischen Prinzip der Elektrostatik und erreicht auf diese Weise bereits mit sehr geringen Dosierungen den gewünschten Heileffekt.

Kapitel 3 Warum schwieg Hahnemann?

Homöopathika sind also nicht mit Medikamenten vergleichbar. Ihre Wirksamkeit beruht auf einem völlig anderen Prinzip. Dieses Prinzip ist keineswegs als veraltet anzusehen, nur weil es vor ca. 200 Jahren von Hahnemann eingeführt wurde. Im Gegenteil: Homöopathika basieren auf einer physikalischen Grundlage, die moderner nicht sein könnte. Was man gerne als «Hahnemanns Geheimnis» bezeichnet war schon den alten Griechen kein Geheimnis mehr und erst rccht nicht zu Hahnemanns Lebzeiten. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass man dieses angebliche Geheimnis bis heute nicht enträtselt hat, obwohl es doch in allen Physikbüchern der Welt nachzulesen ist.

Man kann wohl davon ausgehen, dass Hahnemann nicht nur von den Entwicklungen der Medizin und Chemie, die seine Berufe als Arzt, Apotheker und Pharmazeut betrafen, interessiert war. Es ist anzunehmen, dass er sich auch für die Physik interessierte, denn innerhalb seiner Lebenszeit vollzog sich ein technischer Aufbruch, in welchem zahlreiche bekannte Persönlichkeiten der Physik ihre Vorstellungen von den Naturwissenschaften formulierten und deren Namen uns alle auch heute noch geläufig sind.

Hahnemann erlebte Watt, Coloumb, Galva­ni, Volta, Seebeck, Ampere, Gauß, Oersted, Ohm und Faraday. Ihre Forschungen führ­ten zu den bedeutendsten Grundlagen der Physik, die heute noch ihre Gültigkeit haben. So wurden im Jahre 1820 zum ersten Mal Messungen des magnetischen Feldes vorge­nommen und die Wirkungen des elektrischen Stroms untersucht. Auch das 1831 formu­lierte Gesetz der elektromagnetischen Induk­tion wird Hahnemann über seine Tätigkeit und seinen Wissensbereich von Medizin und Pharmazie hinaus beeinflusst haben. Regel­recht studiert haben muss er die Gesetze von Elektrostatik und Magnetostatik, denn die waren zu seiner Zeit schon lange bekannt, obwohl James Maxwell erst 1864, also nach dem Tod von Hahnemann, seine berühmten «Maxwellschen Gleichungen» formulierte.

Vielleicht setzte sich Hahnemann auch mit den Theorien und Praktiken des Arztes Franz Anton Mesmer auseinander, der wie er selbst einige Zeit in Paris lebte und arbeitete. Der Begründer des so genannten Mesmerismus und des «Animalischen Magnetismus», den man gerne auch heute noch als Scharlatan bezeichnet, heilte seine Patienten mit Magne­ten. Auch das war damals wie heute, genau wie die Homöopathie, eine völlig indiskutable Heilmethode, für die man nur Hohn und Spott übrig hatte.
Gemeinsam war den beiden Außenseitern der Gedanke, mit Hilfe von elektrischer (Hahnemann) bezie­hungsweise magnetischer (Mesmer) Energie die Selbst­heilungskräfte ihrer Patienten zu stärken und somit eine Selbstheilung herbei zu führen. Sie gingen zwar unterschiedliche Wege, um dieses Ziel zu erreichen, aber aus heutiger Sicht haben sie dennoch die Gemeinsamkeit der Energiezufuhr in den menschlichen (und tierischen) Körper. Während Hahnemann direkt vorging, indem er als heilsam erkannte Wirkstoffe mit statischer Energie versah, kam Mesmer auf den Gedanken, nach der Einnahme einer Arznei Energie durch das Auflegen eines Magneten in den Körper zu induzieren, um auf diese Weise die Selbstheilungskräfte zu stärken. So könnte es denn sein, dass Hahnemann vielleicht nicht von Anfang an, so doch später, erkannte, welche Macht er da bewusst oder unbewusst durch seine Potenzierungsschritte heraufbeschworen hatte. Warum hat er dann aber seine Jünger über diesen wichtigen Teil seiner Homöopathika nicht aufgeklärt? Meines Wissens findet sich kein einziger direkter Hinweis auf den Faktor «Energie» in seinen Schriften.

Es ist reine Spekulation, aber es könnte sein, dass Hahnemann, der so wie so schon in der Kritik der Schulmediziner stand, nicht das gleiche Schicksal wie Franz Anton Mesmer (1734-1815) erleiden wollte Im Jahre 1784 hatten die etablierten Mediziner in Paris eine Untersuchung über die Heilmethoden von Mesmer veranlasst. Die eingesetzte Kommission der Akademie der Wissenschaften kam zu dem -Ergebnis, alle Heilerfolge Mesmers basierten nur auf Einbildungen seiner Patienten und auf einer hysterischen Überreiztheit ihrer Nerven (heute würde man es Placebo-Effekt nennen!). Es kam zum Eklat, Mesmer floh aus Frankreich in die Schweiz, wo er noch viele Jahre als Landarzt in aller Stille tätig war.

Für Hahnemann gab es noch einen Grund, die Aufladung seiner Homöopathika mit statischer Energie in der Öffentlichkeit zu verheimlichen bzw. zu «vernebeln». Er wolle sich nicht der Lächerlichkeit preisgeben und zum Jahrmarkt-Popanz werden. Die Begründung für diese Annahme liegt in einer Erfindung, die ca. 10 Jahre vor Hahnemanns Geburt erfunden bald darauf zu einer Jahrmarkts-Attraktion wurde: die Leidener Flasche. Mit dieser von Ewald Georg von Kleist und anderen erfundene Flasche konnte man statische Elektrizität speichern und transportieren., weshalb man sie heute als ersten Hochspannungs-Kondensator ansieht. Obwohl die Leidener Flasche überhaupt nicht für Hahnemanns Konzept geeignet war, weil sie unkontrollierte und sehr starke statische Elektrizität von außen über eine Elektrisiermaschine bezog, erzeugte und speicherte sie doch statische Ladungen. Dadurch wurde die Flasche zur Attraktion auf den Jahrmärkten. Bei wikipedia heißt es dazu: «Bei den damals beliebten öffentlichen Demonstrationen der Elektrizität wurde auch der „Kleistsche Stoß“ vorgeführt, bei dem einer Menschenkette ein Schlag aus einer Leidener Flasche versetzt wurde, wodurch die Versuchspersonen in Zuckungen verfielen.»

Waren das die Gründe für die von Hahnemann so gern gewählten Umschreibungen wie etwa der Satz vom «geistigen Wesen, das von der Ursubstanz schrittweise übergeht vom Stofflichen ins Unstoffliche?» Sollten solche Äußerungen zur Verschleierungen der Energieerzeugung in homöopathischen Mitteln dienen? Wenn diese Frage mit einem Ja beantwortet werden kann, dann war Hahnemanns Taktik bis heute erfolgreich. Doch ich meine: Es wird Zeit, den Nebel weg zu fegen und den Beweis für die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie endlich offen zu legen.

Kapitel 4 Kritikpunkt Ähnlichkeitsregel

Wie nicht anders zu erwarten, richtet sich die Kritik schon gegen die Ähnlichkeitsregel. Nach dieser Regel gilt es, eine Krankheit mit einer Arznei zu heilen, die bei einem gesun­den Menschen ähnliche Symptome hervorruft wie sie der Kranke aufweist. Daraus geht der Lehrsatz hervor: Ähnliches wird durch Ähn­liches geheilt. Die Ähnlichkeitsregel verlangt vom Homöopathen, zur Diagnose das ge­samte individuelle Symptombild seines Pati­enten zu erfassen und es dann für die Aus­wahl der geeigneten Arznei heranzuziehen. Aus dem Gesamtbild der Symptome erkennt dann der Homöopath den Zustand der «Ver­stimmung der Lebenskraft» seines Patienten. Diese Befragung des Patienten, die dazu dient, den Unterschied zwischen dem Zu­stand vor und nach der Erkrankung heraus­zufinden, und die sehr sorgfältig durchgeführt wird, wird von Schulmedizinern oft lediglich als Zuwendung zum Patienten verstanden. Aus dieser Zuwendung leiten sie dann ein besonderes Arzt-Patienten-Verhältnis ab, das «auf der einen Seite aus einem gläubigen Pa­tienten und auf der anderen aus einem cha­rismatischen Arzt besteht», was wiederum die besten Voraussetzungen für den Placebo-Effekt darstelle.

Diese Ansicht stimmt zwar nicht, aber sie ist verständlich. So mancher Schulmediziner beneidet die Homöopathen darum, dass sie sich mehr Zeit für ihre Patienten nehmen können als sie selbst zur Verfügung haben. Immerhin dürfte jedem klar sein, dass die so genannte «Anamnese» ein wichtiges Instrument zur Erkennung und Behandlung von Krankheiten ist. Bei wikipedia heißt es: «Eine sorgfältige Anamnese-Erhebung schließt biologische, psychische und soziale Fragen ein.»
Und doch ist sie meiner Meinung nach, lediglich eine zwar wichtige aber nur zusätzliche Möglichkeit zur Ergänzung einer Diagnose, die nach modernen Maßstäben ausgeführt wird. Selbst unter der Annahme, dass die Ähnlichkeitsregel Hahnemanns zu guten Diagnoseergebnissen führen kann, würde ich zusätzlich eine moderne Diagnose vorziehen. Der Grund ist einfach: Die Ähnlichkeitsregel birgt eine große Fehlerquote in der Beurteilung von Krankheiten durch den Therapeuten in sich. Doch es sind nicht nur die möglichen Fehlbeurteilungen. Die Ähnlichkeitsregel, die ja für jeden Patienten ganz individuell das richtige Heilmittel herausfinden will, hat auch dazu geführt, dass es es heute etwa 3000 verschiedene Homöopathika gibt. Besichtigen Sie einmal die homöopathische Abteilung eines Krankenhauses! Die Regale biegen sich unter der Last der braunen Arzneifläschchen. Hier wird das Herausfinden der verordneten Arznei wirklich zur zeitraubenden Suchaktion. Diese Vielzahl an Mitteln und Potenzen ist selbst so manchem Homöopathen zu viel und wahrscheinlich ist das auch der Grund für den Trend in der Homöopathie, bewährte Indikationen stärker zu fördern, d.h. in der Praxis, sich auf wenige, aber wirksame Grundsubstanzen zu konzentrieren und damit das Angebot einzuschränken und übersichtlicher zu machen. Homöopathen, die diese Richtung verfolgen, sind der Meinung, dass homöopathische Arzneien nicht ein ganz bestimmtes Leiden eines ganz bestimmten Menschen heilen sollen, sondern so zusammengestellt und ausgewählt werden sollten, dass sie alle Arten des gleichen Leidens bei möglichst vielen Patienten heilen oder lindern können (Beispiel: alle Arten von Kopfschmerzen!).

Tatsächlich ist die Ähnlichkeitsregel und alles, was damit im Zusammenhang steht, für die Darlegung der Wissenschaftlichkeit der Homöopathie lediglich ein Teilbereich. So sind die Homöopathen im Laufe der Zeit von der Vorschrift, immer nur einen einzigen Wirkstoff zu potenzieren abgewichen und stellen heute auch Kombinationspräparate her. Allerdings ist es paradox, fertig potenzierte Heilmittel, von denen das eine in D2-Potenz vorliegt, ein anderes wiederum in D4 oder D6 und diese unterschiedlichen Verdünnungsgrade zu einem Komplex zusammen zu schütten. Warum nicht gleich die Urtinktur komplex herstellen? Vom Standpunkt der Energie aus gesehen, sind unterschiedlich starke Ladungen, die zusammen kommen, unerheblich, denn das fertige Komplexmittel nimmt immer die höchste Potenz an, die eines der Mittel aufweist.
Außerdem hat man erkannt, dass man praktisch jeden bekannten Pflanzen- bzw. Heilkräuterextrakt, dessen Heilwirkung erwiesen ist, zu einem Homöopathikum verarbeiten kann. Damit werden sehr exotisch (und manchmal auch unappetitlich) anmutende Mittel (z.B. Nosoden) nach und nach immer mehr von moderneren Wirkstoffen der Pflanzenheilkunde abgelöst.

Die genannten Gründe führen dazu, dass eine modernere Art der Homöopathie eine Arznei nicht mehr nach den Symptomen, sondern nach dem Erschei­nungsbild der Erkrankung ausgewählt wird.. Ich bin überzeugt davon, dass damit der Kritik an der Ähnlichkeitsregel nach und nach der Boden entzogen wird.

Kapitel 5 Kritikpunkt: Das Verdünnen

Verlassen wir den pharmakologischen Bereich der Homöopathie und wenden uns der Herstellung der Homöopathika zu. Hier wird als Hauptargument für die angebliche Unwissenschaftlichkeit der Homöopathie das Verdünnen während des Herstellungsprozesses angeführt. Es stimmt: Tatsächlich werden die Urtinkturen, in denen die Wirkstoffe natürlicher Substanzen gelöst sind, während des Herstellungsprozesses immer weiter verdünnt und zwar bei den Hochpotenzen so lange, bis angeblich kein einziges Molekül des Wirkstoffes in der Lösung mehr zu finden ist. Man muss sich einmal vor Augen führen, was diese Verdünnungsprozedur eigentlich be­deutet. Fleißige Leute, die rechnen können (siehe de.wikipedia.org), haben die Verdün­nungsschritte bei den D-Potenzen einmal ausgerechnet. Danach entspricht ein Poten­zierungsschritt bei einem Verdünnungsgrad von:
D1 = 1:10 dem Volumen einer Erbse
D2 = 1:100 dem Volumen eines halben Esslöffels
D3 = 1:1000 dem Volumen von zweiein­halb Schnapsgläsern
D6 = 1:1 Million dem Volumen einer klei­nen Mülltonne
D9 = 1:1 Milliarde dem Volumen eines Öltanklasters mit Anhänger
D12 = 1:1 Billion dem Volumen von 25 olympischen Schwimmbecken
D20 = 1:100 Trillionen dem Volumen des Michigansees in den USA
D23 = 1:100 Trilliarden dem Volumen des 50-fachen Erdvolumens

Von den Kritikern der Homöopathie beson­ders attackiert werden die Hochpotenzler. Man rechnet ihnen vor, dass bereits nach zwölf Potenzierungsschritten bei D-Potenzen und 24 nach C-Potenzen ein Verdünnungsver­hältnis von 1:1024 erreicht wird und damit die sogenannte Avogadrozahl übertroffen wird. Das bedeutet, dass nur noch der Zufall bestimmt, ob in einer Lösung noch ein Mo­lekül der Urtinktur erhalten ist oder nicht. Bei jedem weiteren Potenzierungsschritt vermindert sich die Wahrscheinlichkeit, noch ein Molekül vorzufinden, um den Faktor 10 bezie­hungsweise 100. Die Schulmediziner werfen denn auch den Homöopathen vor, «mit Nichts heilen zu wollen».

Doch so einfach ist die Sache nicht. Die Homöopathen schwören «Stein und Bein», dass sie Erfolge mit noch viel höheren Potenzen haben und verweisen unter anderem auf die LM-Potenzen. Hier wird die Sache kompliziert, denn das Verhältnis zwischen der Trägerlösung und der Urtinktur beträgt 50.000 zu 1 (bei LM1). Das bedeutet: auf 50.000 Liter Trägergemisch (das sind 50 cbm, was einem kleinen See entspricht) kommt 1 Liter Urtinktur, bei 5.000 Litern sind es 100 ml, bei 500 Litern sind es 10 ml, bei 50 Litern sind es 0,10 ml und bei 5 Litern sind es 0,010 ml. Bei solchen Verdünnungen fragt man sich, warum überhaupt noch Urtinktur zur Trägerlösung hinzugeben? Hahnemann selbst soll die LM-Potenzen als die «kräftigsten, zugleich mildest wirkenden und vollkommensten» bezeichnet haben. Er war überhaupt der Meinung, seine Arzneien würden besser wirken, wenn sie immer weiter verdünnt und verschüttelt würden.

Die Frage lautet nun: Kann ein so geringer Wirkstoffanteil innerhalb eines Trägergemisches überhaupt noch eine medizinische Wirkung haben? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Und genau genommen weiß es auch kein anderer. Es fällt also schwer, in dieser Beziehung ein Urteil über die Wirksamkeit solcher Potenzen bei der Behandlung von Krankheiten abzugeben. Denn tatsächlich bleibt da immer noch Teil II des homöopathischen Wirkungsprinzips: die energetische Aufladung. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es bei den Höchstpotenzen gar nicht mehr die Wirkstoff-Moleküle sind, die zur Heilung einer Krankheit beitragen, sondern die energiegeladenen Moleküle des Trägergemisches. Andererseits weiß kein Mensch, wie sich die statischen Ladungen auf die wenigen Moleküle der Urtinktur auswirken. Angenommen es wäre tatsächlich nur noch ein einziges Molekül einer Urtinktur vorhanden, das aber energiereich aufgeladen ist. Zeigt es dann noch eine gezielte medizinische Wirkung? Wie dem auch sei: Der Beweis für oder gegen diese Theorie dürfte schwierig sein. Eine Frage für die Atomphysiker und Molekularbiologen?

Wie man sieht, läuft hier die Kritik ins Leere, denn es ist unlogisch, nur das Verdünnen für sich zu sehen und das Verschütteln außer acht zu lassen. Beides hängt unmittelbar zusammen.

Kapitel 6 Homöopathika sind energiegeladen!

Die ganze Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit eines homöopathischer Mittels liegt nicht nur in der Auswahl eines geeigneten Heilmittels, sondern vor allem in ihrem Herstellungsprozess. Dieser besteht nicht nur aus dem Verdünnen, sondern dem anschließenden Verschütteln. Diese beiden Vorgänge gehören zusammen, was bedeutet, dass das eine nichts ohne das andere ist.

Doch die Kritiker schenken dem so genannten Verschütteln, das sich zusammensetzt aus normalem Schütteln eines Glases mit der homöopathischen Lösung und einem «Schlagschütteln», nur wenig Beachtung. Sie gehen davon aus, dass das Verschütteln nichts anderes bedeutet als ein intensives Vermischen der Lösung, bestehend aus Teilen der Urtinktur mit ihren Wirksubstanzen, reinem Alkohol und destilliertem Wasser als Trägergemisch. Doch das ist ein großer Irrtum. Tatsächlich ist das Verschütteln der eigentliche Kern für die Heilwirkung verdünnter homöopathischer Heilmittel. Erst durch das Verschütteln erhalten die Homöopathika ihre energetische Signatur.

Kapitel 7 Der Herstellungsprozess in Kurzfassung

Ein kurzer Blick auf den Herstellungsprozess – am Beispiel eines flüssigen homöopathischen Mittels - wird die Erzeugung von Energie verständlicher machen. Zunächst wird eine Urtinktur hergestellt, indem ein Heilkräuterextrakt, z.B. aus Weidenrinde mit dem Wirkstoff Salizylsäure, mit reinem Alkohol (Ethanol) hergestellt wird. Dieser Ansatz wird in ca. 14 Tagen die Wirkstoffe aus der Weidenrinde extrahieren und in den Alkohol überführen. Dieser Urtinktur wird destilliertes Wasser hinzugegeben und anschließend wird sie öfter kräftig durchschüttelt. Danach filtert man die Lösung ab und entnimmt ihr einen gewissen Anteil.

Der erste Schritt zur manuellen Herstellung einer D1-Lösung (im Englischen sagt man X1) wird in der Praxis etwas unterschiedlich gehandhabt. Hier möchte ich jedoch alle Möglichkeiten, die dem Homöopathen zur Erzeugung von statischer Energie zur Verfügung stehen, darlegen. Danach beginnt die erste Stufe der Herstellung eines flüssigen homöopathischen Mittels von beispielsweise 100 ml, indem ich ein paar unbehandelte Streukügelchen, auch Globuli genannt, in einen Mörser aus Glas oder Porzellan (Werkzeuge aus Metall sind verboten!!) gebe und diese mit kräftigen Drehbewegungen mit dem Stößel zerreibe. Noch während des Reibens mit der einen Hand gibt man etwas flüssige Urtinktur in den Mörser und reibt in der Flüssigkeit so lange weiter, bis sich die Kügelchen vollständig aufgelöst haben. Anschließend gießt man die Lösung in ein Schüttelglas und füllt dieses auf mit einem Lösungsgemisch, das aus Ethanol und destilliertem Wasser besteht. Das Glas mit dieser Lösung wird nun 10 mal verschüttelt, danach hat man eine D1-Tinktur. Dieser Lösung entnimmt man einen 10%igen Anteil und gibt ihn in das nächste Glas mit Alkohol und dest. Wasser. Nach 10x Verschütteln hat man D2. Diese Prozedur kann man nun so oft durchführen, wie man möchte.

Die so genannten Globuli werden hergestellt, indem Kügelchen aus Milchzucker in einer elektrisch isolierten Trommel (trocken) getrommelt werden. Dabei reiben sich ihre Oberflächen sehr intensiv und es entstehen hohe statische Ladungen durch den Piezo-Effekt (Wärmebildung muss hier vermieden werden!). Anschließend werden die Globuli mit einer fertigen homöopathischen Lösung besprüht, getrocknet und gegen Entladungen isoliert, indem man sie mit einer Glasur überzieht.

Die Globuli tragen, genau wie flüssige Mittel, in sich statische elektrische Ladungen. Und da sie mit einer Isolationsschicht versehen sind, kann man sie auch bedenkenlos mit der Hand zum Mund führen, ohne dass sich dabei die elektrischen Ladungen entladen würden. Im Gegensatz dazu dürfen flüssige homöopathische Mittel vor der oralen Aufnahme nicht mit dem menschlichen Körper oder mit Metall (z.B. Metall-Löffel) in Berührung kommen. Dadurch würden die Ladungen schlagartig verloren gehen.

Kapitel 8 Erläuterungen zum Herstellungsprozesses

Wer schon einmal einem Homöopathen bei der Arbeit zugesehen hat, wird von dem geschilderten Hantieren mit Flüssigkeiten, dem Abmessen und Schütteln, das dazu noch mit heftigen Schlägen ausgeführt wird, seltsam berührt. Das Ganze hat etwas von Magie an sich, jedenfalls für den, der nichts weiß über den Sinn einer solchen Herstellungsprozedur. Doch das ist nur eine gefühlsmäßige Reaktion, Tatsache ist vielmehr, dass mit dieser seltsam anmutenden Prozedur, eine homöopathische Flüssigkeit, bestehend aus medizinisch wirksamen Stoffen, Alkohol und destilliertem Wasser zu einer energiegeladenen Arznei wird. Und das geschieht so.

Es beginnt mit dem Zerreiben der Globuli im Mörser. Globuli bestehen bekanntlich aus Milchzucker und Milchzucker-Kristalle besitzen - genau wie viele andere Kristalle auch - so genannte piezoelektrische Eigenschaften. Das bedeutet, bei Druck und Reibung geben die Kristalle elektrische Ladungen ab, es werden negative und genau so viele positive Ladungen erzeugt, die insgesamt gesehen ein elektrisches bzw. elektrostatisches Feld bilden. Die elektrischen Ladungen wiederum übertragen sich auf das Trägergemisch aus Alkohol und destilliertem Wasser.

Interessant dabei ist, dass sowohl hochprozentiger reiner Alkohol (Ethanol) als auch destilliertes Wasser so genannte Isolatoren sind, die den elektrischen Strom nicht leiten. Wenn man Flüssigkeiten in einem (Glas-) behälter kräftig schüttelt, reiben sich die Moleküle untereinander und es entsteht Reibungselektrizität (Riboelektrizität). Durch das Verschütteln werden also die vorher schon durch die Piezoelektrizität erzeugten elektrischen Ladungen in der Flüssigkeit weiter aufgeladen und damit potenziert (verstärkt), wie die Homöopathen sagen. Die als «Schüttelschläge» bezeichneten Verschüttelungen, bei denen das Schüttelglas auf eine hart-flexible Unterlage (z.B. Lederkissen) aufgeschlagen wird, hat den Sinn, zusammenhängende Moleküle, die sich wegen der unterschiedlichen positiven und negativen Ladungen gegenseitig anziehen, zu vereinzeln, um sie für hinzu kommende elektrische Ladungen aufnahmefähiger zu machen.

Die auf diese Weise hergestellten, energiegeladenen homöopathischen Mittel haben bisher Energie aus zwei unterschiedlichen Quellen erhalten. Einmal durch die Piezoelektrizität des Milchzuckers und zum anderen durch die Reibungselektrizität, die durch das Verschütteln entsteht. Es kommt noch eine weitere Energiequelle hinzu. Zum Verschütteln benutzen die Homöopathen Gläser aus Quarz- oder Flintglas. Beide Gläser geben von Natur aus schwache elektrische Ladungen an ihre Umgebung ab. Sobald sich Flüssigkeiten an den Oberflächen der Glasinnenwände mit ihren mikroskopisch kleinen Unebenheiten reiben, entsteht durch diese Reibung eine Bremswirkung, was wiederum zur Piezoelektrizität führt, deren Ladungen in die Flüssigkeit übergehen. Insgesamt gesehen werden Homöopathika auf diese drei unterschiedliche Arten mit Energie aufgeladen.

Die Erzeugung von Energie in Flüssigkeiten gelingt allerdings nur, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  1. Es müssen (mindestens) zwei unterschiedliche, elektrisch nicht leitende, Flüssigkeiten in hochreiner Form verschüttelt werden. Die Luft als Isolator zwischen den Flüssigkeitsmolekülen ist ein weiterer Ladungsträger..
  2. Die durch das Verschütteln entstehende Reibungselektrizität darf nicht durch Überschütteln gefährdet werden, d.h. eine Erwärmung über die Raumtemperatur hinaus durch zu langes und heftiges Schütteln muss vermieden werden.100 Schüttelschläge stellen hier eine gewisse Obergrenze dar.
  3. Zum Erhalt der erzeugten Energie über längere Zeiträume hinweg müssen die Lösungen in braunen Arzneifläschchen aufbewahrt werden, damit keine elektromagnetischen Felder oder Abstrahlungen (z.B. auch Licht) die Ladungen beeinflussen können.
Wenn diese Voraussetzungen eingehalten werden, kann man in Flüssigkeiten ebenso elektrostatische Ladungen erzeugen und erhalten wie auf Festkörpern. Das ist allerdings kaum bekannt und wird deshalb oft angezweifelt.

Kapitel 10 Das negative Image der Elektrostatik

Genau genommen ist die Elektrostatik ein eigenes Wissensgebiet innerhalb der Physik. Doch heute ist das Wissen über die Elektrostatik praktisch zum Teilgebiet der Elektrodynamik geworden. Das konnte nicht verhindern, dass die Elektrostatik überwiegend mit einem negativen Image besetzt ist. «Negativ besetzt» bedeutet, dass elektrostatische Erscheinungen nur bei Festkörpern bekannt sind und dort können sie erhebliche Schäden anrichten.

Im privaten Bereich werden immer die gleichen Beispiele angeführt: Man geht mit bestimmten Schuhen über einen Teppichboden, dann fasst man eine metallische Türklinke an und bekommt eine «gewischt» d.h. es findet zuerst eine elektrostatische Aufladung zwischen Isolatoren statt, die sich dann an der metallischen Türklinke mit einem oft als unangenehm empfundenen Funkenüberschlag entlädt. Ein anderes Beispiel: Beim Haare kämmen hört man plötzlich ein Knistern, im Dunkeln sieht man kleine Blitze und der Kamm kann für einige Sekunden Papierschnitzel anziehen. Oft wird auch das Beispiel mit dem Bernstein angeführt, dessen statische Eigenschaften beim Reiben mit einem Tuch zu Tage treten, was den alten Griechen schon bekannt war. Im Griechischen wird Bernstein als «Elektron» bezeichnet, so dass alles, was das Wort Elektro als Vorwort trägt, auf Bernstein zurückgeht.

Mit diesen Beispielen kann man natürlich «keinen Staat» für die Elektrostatik machen. Ganz und gar negativ werden statische (ruhende) Ladungen in der elektronischen Fertigung beurteilt. Beim Bestücken von Leiterplatten mit ihren dielektrischen Eigenschaften lädt sich das Material der Gedruckten Schaltungen so stark auf, dass wertvolle Bauteile durch die Entladungen vernichtet werden können. Deshalb tragen die Arbeiter während der manuellen Bestückungs- und Lötarbeiten am Handgelenk ableitende Armbänder, die über Leitung geerdet sind. Es gibt noch andere Negativ-Beispiel in der Technik, z.B. in der Papier- und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

Wenn die Elektrostatik als solche beim Auftreten auf Festkörpern negativ beurteilt wird, so ist sie bei Flüssigkeiten völlig unbekannt. Der Grund: Es gibt keine Analogie für praktische Anwendungen. Die Homöopathie kann meines Wissens als einzig praktische Anwendung zur Energieerzeugung in Flüssigkeiten genannt werden. Allerdings gibt es ein Beispiel, das sich in einer anderen Dimension abspielt und uns allen bekannt ist: die Gewitterelektrizität

Dieses Beispiel aus der Natur kann zumindest erklären, wie statische La­dungen und die Ausbildung eines elektrischen Feldes zustande kommen, auch wenn die Dimensionen millionenfach größer sind. Ge­witterelektrizität entsteht durch Reiben von Wassertröpfchen an den Luftmolekülen inner­halb der Gewitterwolken. Bei starken Turbu­lenzen laden sich im Inneren der Wolken die Tröpfchen elektrisch auf. Kleine und positiv geladene Teilchen werden mit den Aufwinden nach oben transportiert, größere und negativ geladene sammeln sich an der Wolkenunter­seite. Das Ergebnis ist eine zweipolige Wolke. In der Regel laden sich die oberen Wolken positiv und die unteren negativ auf. Bei Feld­stärken von bis zu 105 V/m treten elektrische Spannungen bis zu 109 Volt auf. Diese hohe Polarität hat nur ein Ziel, sich in einem Blitz zu entladen. Der mittlere Energieumsatz eines Blitzes beträgt circa 10 kWh. Über Blitzableiter fließt der Blitzstrom von etwa 105 A ohne merkliche Erwärmung in die Erde.

Mit diesem Beispiel ist die Frage, ob elektrostatische Ladungen in Flüssigkeiten durch Reibung erzeugt werden können, hinreichend geklärt. Anstelle der bei einem Gewitter auftretenden Luftströmungen übernimmt bei der Herstellung eines Homöopathikums das Verschütteln die Erzeugung von Reibungselektrizität. Es entstehen dabei relativ geringe elektrische Spannungen, und noch geringere Feldstärken. Gewitter produzieren also Hochspannung, während Homöopathika mit niedriger Spannung versehen sind.


Kapitel 11 Die historische Entwicklung der Elektrostatik nach Prof. Dr. H.-J. Wilke

  • 1170 v. Chr. – Der ägyptische Pharao Ramses III. lässt am Tempel von Madinat-Habu und am Chons-Tempel Holzmasten mit Goldspit­zen anbringen.
  • 577 v. Chr. – Erste Beschreibung der elektro­statischen Eigenschaften des Bernsteins.
  • 3. Jhd. v. Chr. – Blitzleitung durch Kupfer.
  • 230 n. Chr. – Claudius Aelianus beschreibt eingehend die von Zitterrochen ausgehende betäubende Wirkung (Elektrizität) und das Elektrisieren von Wasser.
  • 1269 – Petrus Peregrinus führt Untersu­chungen zu magnetischen Eigenschaften durch. An einem kugelförmigen Magneten zeichnet er die Kraftrichtung in Linien auf und weist nach, dass sich diese in Polen“ treffen.
  • 1550 – Hieronymus Cardanus stellt fest, dass die Magnetkraft durch Holz hindurch wirkt, die Anziehung des Bernsteins jedoch keine durchdringende Wirkung besitzt.
  • 1600 – William Gilbert kennt wesentliche Un­terschiede zwischen elektrischen und magne­tischen Erscheinungen. Ihm ist bekannt, dass außer Bernstein auch andere Stoffe wie Glas, Wachs und Schwefel durch Reiben elektrisiert werden können
  • 1663 – Otto von Guericke konstruiert die erste Reibungs-Elektrisiermaschine mit einer Schwefelkugel.
  • 1672 – Gottfried Wilhelm Leibnitz entdeckt mit der Schwefelkugel Otto von Guerickes den elektrischen Funken.
  • 1675 – Jean Picard erzeugt durch elek­trischen Strom ein Leuchten im Vakuum.
  • 1705 – Francis Hauksbee stellt seine Elektri­siermaschine mit einer Glaskugel vor.
  • 1729 – Stephen Gray erkennt, dass nichte­lektrische Stoffe“ die Elektrizität leiten. Er hat auf diese Weise den elektrischen Zustand 886 Fuß weitergeleitet.
  • 1733 – De Cisternay Dufay unterscheidet zwei Arten von Elektrizität, die Glaselektrizi­tät“ und die Harzelektrizität“.
  • 1743 – Christian August Hausen baut seine erste Glaskugel-Elektrisiermaschine1745 – Josef Priestley und Jean Antoine Nol­let stellen weitere Glaskugelmaschinen vor
  • 1745 – Ewald Jürgen von Kleist erfindet die Kleistsche Flasche“.
  • 1746 – Pieter van Musschenbroek erfindet die Leidener Flasche“.
  • 1749 – Benjamin Franklin regt die Bezeich­nungen positiv und negativ für die Elektrizität an.
  • 1752 – Thomas Francois Dalibard weist wäh­rend eines Gewitters die Gleichheit der Lufte­lektrizität und der Elektrizität von Elektrisier­maschinen nach.
  • 1753 – John Canton entdeckt die elektrische Influenz.
  • 1758 – Friedrich Ulrich Theodor Aeoinus und Johann Carl Wilcke erklären die Influenz
  • 1775 – Alessandro Volta erfindet den Elektro­phor., J. C. Wilcke erklärt seine Wirkungweise
  • 1778 – Georg Christoph Lichtenberg führt die beiden Elektrizitätsarten positive“ und ne­gative“ Elektrizität ein.
  • 1784 – Martinus von Marum baut die größte Reibungselektrisiermaschine.
  • 1785 – Charles Augustin de Coulomb findet das Coulombsche Gesetz“.
  • 1786 – Abraham Bennet erfindet das Gold­blatt-Elektroskop.
  • 1786 – Luigi Galvani führt seine Frosch­schenkelversuche“ durch.
  • 1787 – Ch. A. de Coulomb erkennt, dass sich Ladungen nur an Oberflächen von Körpern befinden.
  • 1789 – Alessandro Volta erklärt die Frosch­schenkelversuche.
  • 1800 – Alessandro Volta erfindet die Volta­sche Säule“.
  • 1831 – Guiseppe Bellini erfindet die Influenz­elektrisiermaschine.
  • 1859 – William Thomson konstruiert die Was­serinfluenzmaschine.
  • 1865 – William Holtz baut eine Influenzma­schine mit einer festen und einer drehbaren Scheibe und 1867 eine mit zwei entgegenge­setzt drehbaren Scheiben
  • 1884 – Oliver Lodge kondensiert“ den Rauch mittels Elektrizität, die aus Spitzen austritt.
  • 1933 – Robert Jemisson van de Graaff entwi­ckelt den Bandgenerator

Kapitel 12 Die Potenzierung (Verstärkung)

Ein wesentliches Merkmal homöopathischer Heilmittel ist die so genannte Potenzierung oder Verstärkung. Dabei kann man davon ausgehen, dass eine durch Verdünnen und Verschütteln hergestellte D1-Lösung weniger Energie geladen ist als eine D2-Lösung und eine D12-Lösung noch mehr Energie aufweist. Damit taucht die Frage auf, wie eine solche Potenzierung der Lösungen vor sich geht.

Eine D1-Lösung wird 10 mal verschüttelt und man kann sich leicht vorstellen, dass dabei keine großartige energetische Ladung entsteht. Da eine D1-Lösung auch am wenigsten verdünnt ist, werden solche Lösungen (D1-D3) verabreicht, wenn mehr der ausgesuchte Wirkstoff helfen soll.
Wird anschließend der D1-Lösung ein Teil entnommen und zum nächsten, noch unverschüttelten, Trägergemisch gegeben, nimmt dieses sofort die Energie der ersten verschüttelten Lösung an. Wenn also beispielsweise eine D1-Lösung eine Spannung von 0,5 Volt aufweist, wird man auch bei der zweiten Lösung nach der Zugabe ebenfalls 0,5Volt/m (oder etwas weniger) messen. Das kommt daher, dass immer die stärkere Ladung die schwächere überlagert. Wird nun die zweite Lösung 10 mal verschüttelt, erhöht sich die Spannung um einen gewissen Faktor, so können aus 0,5 Volt etwa 0,8 Volt für D2 werden. Dieses «Überlagerungsprinzip» setzt sich immer weiter fort, je mehr einzelne Dosen mit Lösung verschüttelt werden. Aus dieser Gesetzmäßigkeit kann man eine regelrechte «Spannungsreihe der homöopathischen Mittel» aufstellen. In der praktischen Anwendung bedeutet das, dass der Homöopath für seinen Patienten entscheiden muss, ob mehr die Heilmittelwirkstoffe für den Heilungsprozess wichtig sind oder mehr Energie für die Selbstheilungskräfte wichtiger ist. Diese Auswahl ist ein entscheidendes Kriterium aller homöopathischen Arzneien und oft genug ist sie gar nicht leicht zu treffen.

Kapitel 13 Die Ladungserhaltung

Manche Kritiker erkennen zwar die Erzeugung statischer Ladungen in Flüssigkeiten an, auch ihre Potenzierungsmöglichkeit, verneinen aber die Haltbarkeit der Ladungen. Sie glauben, dass die Ladungen innerhalb weniger Sekunden oder Minuten wieder verschwinden. Das ist ein Irrtum. Elektrostatische Ladungen, die sich in Flüssigkeiten mit Isolatorwirkung ausgebildet haben, haben im Gegensatz zu Ladungen auf Festkörpern und auch in normalem Leitungswasser die Tendenz, in der Lösung zu verharren. Das können sie allerdings nur, wenn sie nicht von außen elektromagnetischen Einflüssen ausgesetzt sind. Fertige Homöopathika müssen also z.B. vor Lichteinfall, elektromagnetischer Abstrahlung von Elektrogeräten und Magneten geschützt werden. Dazu dienen braune Arzneifläschchen zur Aufbewahrung.

Kapitel 14 Die «Potenzierungsschere»

Vor dem Verschütteln werden die Lösungen verdünnt. Bei 10er Potenzen beträgt die Verdünnung 10 zu 1. Es wird schnell klar, dass natürlich der Anteil der Urtinktur und damit der Wirksubstanz mit jedem neuen Verdünnungsschritt rapide abnimmt. Gleichzeitig aber bedeutet jedes Verschütteln nach dem Verdünnen ein Anwachsen statischer elektrischer Energie in der Lösung. Die Schere zwischen dem Verdünnen und dem Verschütteln klafft mit jedem Schritt immer weiter auseinander. Doch man muss bedenken, dass dadurch alle Bestandteile der Lösung durch die dabei entstehende Reibungselekrizität zu elektrischen Ladungsträgern werden. Darunter fallen natürlich auch die noch vorhandenen Moleküle der Wirksubstanz. Sie werden genauso aufgeladen wie das destillierte Wasser und das Ethanol, eben die gesamte Lösung. Durch das stufenweise Potenzieren tritt eine Art Kettenreaktion ein, die von Anfang an beginnt, Energie zu entwickeln, die sich dann von Stufe zu Stufe weiter verstärkt. Das ist der eigentliche Kernpunkt für die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie: Die Stärkung der Selbstheilungskräfte durch Energie, unterstützt von den ausgewählten Wirkstoffen.
Von den Homöopathen selbst kommt die Aussage, Wasser habe ein Gedächtnis. Diese Ansicht muss differenziert werden. Sobald man sich zu physikalischen (wie auch chemischen) Gesetzmäßigkeiten äußert, kommt es auf eine exakte Wortwahl an. In diesem Fall bedeutet das, dass zur Herstellung von Homöopathika kein Wasser, oder wie zu Hahnemanns Zeiten «gereinigtes Wasser», verwendet wird, sondern destilliertes Wasser (meist sogar 2 x destilliert) plus hochprozentiges Ethanol. Beide Stoffe besitzen isolatorische Fähigkeiten. Wenn man so will, hat diese Mischung durchaus ein Gedächtnis. Dieses Wasser-Alkoholgemisch behält seine elektrostatischen Ladungen so lange im Gedächtnis, bis durch Verdünnen und Verschütteln weitere Ladungen hinzukommen, sich also potenzieren. Das ganze geschieht immer wieder mit jedem weiteren Prozessschritt. Damit ist auch dieser Kritikpunkt geklärt: Das Wasser-Alkohol-Trägergemisch, das zur Herstellung der Homöopathika benutzt wird, hat ein Gedächtnis für statische elektrische Ladungen. Dieses Gedächtnis bleibt über längere Zeiträume hinweg erhalten.


Kapitel 15 Unreinheiten werden mit potenziert

Oft wird der Einwand gebracht, dass während des Herstellungsprozesses nicht nur die erwünschten Materialien und Wirkstoffe potenziert würden, sondern auch unerwünschte Staubpartikel und andere Unreinheiten. Das ist natürlich richtig und deshalb muss unter Reinraumbedingungen gearbeitet werden. Allerdings sollte man wenige mit potenzierte Unreinheiten nicht auf die «Goldwaage» legen, denn im Normalfall behindern sie nicht die Heilwirkung des homöopathischen Mittels. Noch einmal zurück zur Gewitterelektrizität. Bei der Wolkenbildung umhüllen die Wassertröpfchen hoch gewirbelte Staubpartikel. Trotzdem entstehen elektrische Ladungen und entladen sich in Blitzen. Aus der Sicht der Wirkungen, die durch Energie verursacht werden, behindern mit potenzierte Unreinheiten nicht die Energiebildung und - ausbeute.
Eine immer wieder angezweifelte Eigenschaft von Homöopathika ist die Potenzierung von metallhaltigen Lösungen. Normalerweise müsste man doch annehmen, so wird argumentiert, dass man metallhaltige Lösungen deshalb nicht mit statischer Energie aufladen kann, weil Metalle elektrisch leitend sind und sich deshalb kein elektrisches Feld in den Lösungen aufbauen könne. Tatsächlich trifft das aber hier nicht zu. Im Gegenteil: die gelösten Metalle (wie Kupfer oder Eisen) werden so zusagen von den Ladungen des Lösungsgemisches so dicht umlagert und besetzt, dass sie wegen ihrer minimalen Größe in der Lösung ihre eigenen Ladungen nicht abstreifen bzw. über ihre Oberflächen verteilen können. Das ist auch der Grund, dass metallhaltige Homöopathika genauso potenziert und mit Energie versehen werden können wie metallfreie.

Kapitel 16 Nachweis durch Messungen ist problematisch

Es wäre sehr von Vorteil, wenn die elektrischen Ladungen messbar wären. Doch hier gibt es ein Problem, das darin besteht, dass man zwar nachweisen kann, dass fertige Homöopathika überhaupt statische Ladungen aufweisen, aber der Nachweis mit Angabe der jeweiligen Spannungen so geringer Ladungen ist äußerst schwierig. Genauer: Trotz intensiver Suche ist es mir nicht gelungen, ein Messgerät zu finden, mit dem man statische Spannungen im Niedrigbereich messen kann. Moderne Digitalgeräte sind eher gedacht für höhere Spannungen auf Festkörpern in der industriellen Fertigung und schon gar nicht für das Messen von Flüssigkeiten im Bereich um 1-3 V.

Bleibt nur die Überprüfung mit einem berührungslosen Spannungsmesser, der mit seinem sehr sensiblen Sensor nicht nur zum Auffinden elektrischer Ströme unter Putz geeignet ist, sondern der sogar ruhende Ladungen erkennt und durch lautes Piepsen und Rotlichtblinken anzeigt. Leider besitzen solche sensiblen Geräte keine Spannungsanzeige. Vielleicht kann hier ein Leser weiterhelfen.

Kapitel 17 Die medizinischen Wirkungen des Energieschubes

Bei der Beurteilung der medizinischen Wir­kungen homöopathischer Arzneien ergibt sich aus der geschilderten elektrischen Aufladung durch das Verschüt­teln, dass diese im Körper des Patienten eine Wirkung durch Zufuhr von Energie hervorru­fen. Es spielt dabei grundsätzlich keine Rolle, ob es sich um flüssige Arzneien oder feste in Form von Kügelchen oder Tabletten handelt. Wesentlich wichtiger für einen Heilerfolg ist die Stärke der elektrischen Ladung in Kombination mit dem jeweils ausgewählten Wirkstoff.

Die Wirkung, die von den elektrischen La­dungen ausgeht, beginnt direkt bei der Einnahme der Arznei. Das bedeutet, dass beim Kontakt des Mittels mit dem Speichel und den Schleimhäuten des Anwenders eine Ent­ladung hervorgerufen wird, in etwa zu ver­gleichen mit statischen Ladungen, die einen Funkenüberschlag beim Anfassen einer Tür­klinke hervorrufen. Allerdings merkt der An­wender von dieser „blitzartigen“ Entladung so gut wie nichts, weil die Spannung und die Stärke des elektrostatischen Feldes sehr niedrig sind. Nur bei sehr hoch potenzierten Arzneien wird manchmal ein leichtes Krib­beln an der Zunge und in der Mundhöhle wahrgenommen. Dieses Kribbeln verschwin­det aber schon wieder nach ein paar Sekun­den. Diese Entladung findet deshalb statt, weil der menschliche (und tierische) Speichel genau wie das Blut und die Nervenflüssigkeit als Elektrolyt mit positiver und negativer Io­nenpolarisierung fungieren und deshalb elek­trisch leitend sind.

Und es ist ja bekannt, dass ruhende Ladungen in bzw. auf Nichtleitern sich immer entladen, wenn sie mit einem Leiter in Be­rührung kommen. Mit der Entladung geht der statische Zustand der Arzneiladungen über in den dynamischen (bewegten) Zustand des Kreislaufes. Bei der Entladung werden die Protonen (posi­tive Elektronen) der Ladungen in eine Dreh­bewegung versetzt, den so genannten Spin oder Drehspin. Dieser Spin erzeugt wiederum eine erhöhte elektrische Spannung, sodass der gesamte Körper über den Kreislauf einen Energieanstieg erfährt.
Es wäre sicherlich interessant, in Erfahrung zu bringen, ob bei der Einnahme eines hoch potenzierten homöopathischen Mittels der Energieanstieg im Körper mit Hilfe eines EEG nachgewiesen werden kann. Rein theoretisch müsste der Energiestoß bis ins Gehirn vordringen und damit messbar sein.
Die elektrischen Ladungen des Homöopathikums beeinflussen also die des Körpers, dabei steigt das Energieniveau des Körpers an. Sehr schnell dringt dabei das Gemisch aus Alkohol, Wasser und Molekülen der Urtinktur über die Schleimhäute der Mundhöhle in den Blutkreislauf ein und über diesen verteilt sich der Energieschub im gesamten Körper, das heißt er erfasst nach und nach sämtliche Körperflüssigkeiten und Kör­perzellen.

Der Energieschub wird für eine gewisse Zeit aufrechter­halten, da die unterschiedlich polarisier­ten Ionen der Körperflüssigkeit (Mineralien, Metalle und Spurenelemente) sich durch die Energiezufuhr entweder stärker abstoßen oder stärker anziehen. Bekanntlich ist das wichtigste Mineral im menschlichen Körper das Natrium. Natrium-Ionen tragen positive Ladungen (+), dagegen trägt Chlor ein nega­tives Vorzeichen (–) und Kalium-Ionen sind wiederum positiv geladen. Kommt nun durch die Aufnahme eines potenzierten und damit elektrisch geladenen Arzneimittels ein Ener­giestoß durch den Einfluss des elektrischen Feldes in den Körper, werden die Abstoß- und Anziehungsprozesse beschleunigt. Am stärks­ten reagiert dabei das Spurenelement Eisen auf das eindringende elektrische Feld. Die Eisen-Io­nen geraten durch die Erhöhung der Energie in einen starken Strudel. Das veranlasst das eisenhaltige Hämoglobin, das für den Sau­erstofftransport im Körper zuständig ist, zu erhöhter Aktivität, das heißt es holt mehr Sauerstoff in der Lunge ab und transportiert es mit dem Blutstrom in die Körperzellen und die Organe. Das wiederum aktiviert das Im­munsystem und ruft dessen Abwehr auf den Plan.
Man kann also davon ausgehen, dass der Anstieg der Sauerstoffzufuhr um so größer ist, je mehr Energie dem Körper zugeführt wird. (Auch ein Läufer oder eine Läuferin pumpt ja mehr Sauerstoff in den Kreislauf als ein ru­hender Mensch). Das könnte bedeuten, dass hoch potenzierte homöopathische Arzneien praktisch mehr Sauerstoff produzieren und dadurch das Immunsystem noch mehr als bei niedrigeren Potenzen angeregt wird. Viel­leicht erklärt sich durch diesen Umstand die Beliebtheit von Hoch- und LM-Potenzen.

Kapitel 18 Die Stärkung des Immunsystems

Wenn die Aktivierung und Stärkung des Immunsystems eine der wichtigsten Aufga­ben der homöopathischen Arznei ist, dann kann man davon ausgehen, dass der durch die Arznei hervorgerufene Energieanstieg diese Aufgabe gut erfüllen wird.
Das Immunsystem hat ja die schwierige Auf­gabe, die zahlreichen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze etc. abzuwehren, die ununterbrochen versuchen, in unseren Kör­per einzudringen. Falls es einem Krankheits­erreger gelungen ist, in den Organismus zu gelangen, muss das Abwehrsystem ihn un­schädlich machen. Außerdem muss es da­für sorgen, dass Reste abgestorbener Zellen oder Fremdkörper aus dem Körper entfernt werden. Es ist aber auch dafür zuständig, Tumorzellen und von Mikroorganismen be­fallene Zellen aufzuspüren und zu zerstören. Diese vielfältigen Aufgaben, die alle dem Schutz und der Erhaltung des Organismus dienen, werden von einer Reihe von Organen und einer Vielzahl verschiedener Zellen er­füllt. Doch leider verliert unser Abwehrsys­tem schon in der Jugendzeit seine höchste Aktivitätsstufe. So lässt beispielsweise die Arbeit eines der wichtigsten Immun-Organe, der Thymusdrüse, mit zunehmendem Alter (durch Schrumpfen) immer mehr nach, bis sie schließlich die Arbeit ganz einstellt. Es ist mehr als nur eine Vermutung, dass höher po­tenzierte Homöopathika in der Lage sind, die lymphatischen Organe und die Thymusdrüse zu aktivieren beziehungsweise zu reaktivie­ren, damit sie ihre eigentliche Aufgabe, „die Schulung der T-Zellen“ und damit der Im­munabwehr, wieder erfüllen können.
Sobald die Thymusdrüse diese Aufgabe wie­der bewältigen kann, können selbst so ge­nannte Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose, rheumatische Gelenkentzündungen usw. heilbar sein. Spätestens hier kommen nun wieder die winzigen, aber stark aufge­ladenen Molekülmengen der ausgesuchten Urtinktur ins Gespräch. Sofern das richtige Mittel bezie­hungsweise der richtige Wirkstoff eingesetzt wird, kann man sich durchaus vorstellen, dass dadurch genau die Zellen aktiviert wer­den, die das Immunsystem zur Bekämpfung der Krankheit benötigt oder aber Zellen zum Absterben gebracht werden (z. B. bei Entzün­dungen), die von den Mikroorganismen be­reits geschädigt sind.­­

Kapitel 19 Den Anfangsschmerz gibt es wirklich

Viele Kritiker haben schon verständnislos den Kopf geschüttelt über den so genannten «Anfangsschmerz» bei der Behandlung von Schmerzzuständen mit einem Homöopathikum. Doch diesen Anfangsschmerz gibt es wirklich, das kann jeder bestätigen, der gegen starke Schmerzen ein hoch potenziertes homöopathisches Mittel eingenommen hat. Dieses Phänomen hängt mit der Energiezufuhr zusammen. Wenn sich das statische Feld im Mund des Anwenders entlädt, werden die im Körper vorhandenen dynamischen Ionen zur erhöhten Aktivität des Nervenleitsystems angeregt. Dadurch wird der Schmerz schneller an das Gehirn weitergeleitet und stärker zur Kenntnis genommen. Das ist besonders zu Beginn einer Behandlung mit eine Homöopathikum der Fall und deshalb wird dieser Schmerz auch Anfangsschmerz genannt. Im weiteren Verlauf der Behandlung verschwindet dieser Schmerz nach und nach.

Übrigens gibt es auch das Gegenteil des Anfangsschmerzes, nämlich eine Betäubung und Minderung von Schmerzen durch die Einwirkung eines ruhenden Magnetfeldes. Legt man einen starken Magneten auf eine Schmerzstelle, dauert es nur wenige Minuten und der Schmerz lässt nach. Der Grund: Ein Magnet zieht bekanntlich Eisen an und das nicht nur außerhalb des Körpers sondern auch im Inneren, wenn es vom Magnetfeld des Magneten erfasst wird. Das im Blut kursierende Hämoglobin ist eisenhaltig, so dass diese Eisenionen an der Auflagestelle des Magneten von diesem angezogen und vorübergehend zum Stillstand gezwungen werden. Dadurch können sie den Schmerz nicht mehr über das Nervensystem an das Gehirn weiterleiten. Beim Anfangsschmerz dagegen werden diese Eisenionen zu höherer Beweglichkeit angeregt.

Kapitel 20 Schlussbetrachtung

Eine bekannte Pharmafirma auf dem Gebiet alternativer Arzneimittel (Klosterfrau) schrieb einmal als Leitsatz zu ihrem Angebot an homöopathischen Arzneien: «Das Geheimnis der Homöopathie liegt darin, wirksame Naturstoffe durch eine spezielle, sehr zeitaufwendige Herstellungsweise zu verdünnen und dabei energetisch aufzuladen. In dieser potenzierten Form eingenommen, reichen bereits sehr geringe Dosierungen aus, um die gewünschten Heileffekte bei sehr guter Verträglichkeit herbeizuführen» Dieser Auffassung schließe ich mich uneingeschränkt an.
Zum Schluss meiner Ausführungen möchte ich noch eine Frage an die Homöopathen stellen. Als Hahnemann die Potenzierungen (D,C,LM) entwickelte, gab es in den Haushaltungen und auch im öffentlichen Leben noch keinen elektrischen Strom. Deshalb, so kann man sich vorstellen, war die energetische Wirkung, welche die Reibungselektrizität bei 10 Schüttelschlägen hervor brachte, wahrscheinlich ausgeprägter als heute. Schließlich bewegen wir uns fast ununterbrochen in künstlich erzeugten elektromagnetischen Feldern, im Haushalt mit all den elektrischen Geräten, im Berufsleben durch die Abstrahlung von Computern, Druckern oder elektrisch angetriebenen Maschinen in einer Werkshalle und - als sei das alles nicht genug - setzen wir uns auch noch der Handy-Strahlung aus (,die ich übrigens für keineswegs gefährlich halte!). Es stellt sich daher für mich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, die Dezimal-Verdünnungen bis zu einem gewissen Verdünnungspunkt beizubehalten, dafür aber 100 Schüttelschläge statt 10 durchzuführen (,wie es die LM-Potenzler machen), um eine stärkere energetische Wirkung zu erzielen. Das Festhalten an Traditionen erscheint mir hier unangebracht. Wie hätte wohl Hahnemann gehandelt, wenn er heute leben würde?

Ich hoffe, mit meinen Erläuterungen zur Wissenschaftlichkeit der Homöopathie etwas mehr Licht in das Dunkel einer über 200 Jahre alten Heilmethode gebracht zu haben.